Vorboten eines grausamen Sommers

Karl Kopp zum Sterben von Flüchtlingen an den EU-Außengrenzen und der Tatenlosigkeit der Verantwortlichen

Im vierten Jahr des Bürgerkriegs in Syrien stellt sich für Europa nicht mehr die Frage, ob Schutzsuchende auf den Kontinent kommen, sondern es geht nur noch um den humanitären Preis dafür: Werden sie als Leichen angeschwemmt, an den Landesgrenzen gewaltsam zurückgeprügelt, inhaftiert in Elendslagern an den Außengrenzen und dann in die Obdachlosigkeit geschickt oder ist Europa bereit, den Fliehenden diese Martern zu ersparen.

Flüchtlinge sterben in der Ägäis und im Mittelmeer. Aktuell mindert die Militäroperation »Mare Nostrum« zwar ein tägliches Massensterben auf dem lebensgefährlichen Weg von Libyen nach Italien. In dem Land selbst aber will man sich um die Menschen nicht kümmern. Erst am Dienstag setzten Behördenvertreter Flüchtlinge in Mailand und Rom auf Parkplätzen aus. Traumatisierte, erschöpfte Menschen werden ohne Essen, ohne Trinken, zum Teil ohne ausreichende Kleidung irgendwo abgeladen. Die Botschaft ist klar: Haut ...


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