Akademiker rechtsaußen

Christian J. Becker über das Burschentreffen in Eisenach

In Eisenach treffen sich seit Donnerstag wieder Hunderte Burschen aus dem deutschsprachigen Raum zum Burschentag. Die Veranstaltung des Dachverbandes »Deutsche Burschenschaft« ist hochumstritten - weil sie Kritikern als ein Treffen von rechten bis rechtsextremen Akademikern gilt. Einer dieser Kritiker gehörte einst selbst einer Studentenverbindung an: Christian J. Becker, der sich in der Initiative »Burschenschafter gegen Neonazis« engagiert. Mit ihm sprach Sebastian Haak.

nd: Die Deutsche Burschenschaft - kurz: DB - wird seit drei, vier Jahren öffentlich besonders heftig angegriffen. Trotzdem scheint diese Kritik ziemlich wirkungslos zu sein, oder?
Becker: Man muss da unterscheiden. Die öffentliche Meinung im deutschsprachigen Raum über DB-Burschenschaften hat sich enorm gedreht. Das sieht man unter anderem daran, dass solche Burschenschafter, die in politischen Ämter sind, zunehmend unter Druck geraten und ihre Posten teilweise auch räumen müssen. In Berlin musste zum Beispiel 2013 der Sozialstaatssekretär Michael Büge zurücktreten, weil er seine Burschenschaft Gothia nicht verlassen wollte, die der DB angehört. Erst vor wenigen Tagen musste der stellvertretende Vorsitzende der Junge Alternative, Benjamin Nolte, seinen Posten bei der AfD-nahen Jugendorganisation räumen, nachdem seine Burschenschaft wieder im Verfassungsschutzbericht erwähnt wurde. Was sich aber tatsächlich nicht besonders veränder...


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