Zauberer Udes teures Erbe

München besitzt zu 25 Prozent das Atomkraftwerk Isar II - ein Rückbau wird viel Geld kosten

  • Carsten Hoefer, München
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Münchens Ex-Oberbürgermeister Christian Ude hinterlässt Bayerns Hauptstadt ein strahlendes Erbe: die Beteiligung am Atomkraftwerk Isar II. Das könnte den Münchner noch gewaltig aufstoßen.

Ex-Oberbürgermeister Christian Ude ist von der Münchner Bühne abgetreten - doch die Erinnerung an ein politisches Zauberkunststück des SPD-Politikers wird seine Heimatstadt noch lange begleiten. Denn der SPD-Politiker ist einerseits entschlossener Atomkraftgegner - und war andererseits Atomprofiteur: Bayerns Landeshauptstadt ist Mitbesitzerin des weltweit produktionsstärksten Atomkraftwerks Isar II.

Dem verflossenen rot-grünen Münchner Rathausbündnis gelang es unter Udes Regie 20 Jahre nicht, die Beteiligung an Isar II zu verkaufen, obwohl die Koalitionäre das 1993 beschlossen. Bisher brachte das kommunale AKW willkommene Millionen ein. Doch der Abriss im nächsten Jahrzehnt wird teuer.

Ein politisches Problem wurden die Atomprofite für Ude und seine rot-grüne Mannschaft eigenartigerweise nie, obwohl der Vorwurf der Scheinheiligkeit mehr als nahe liegt. Ude hätte genauso gut als Mitbesitzer einer Panzerfabrik gegen Rüstun...


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