Älteste Bahnhofsmission Deutschlands

Am Ostbahnhof feiert der Zufluchtsort am Dienstag sein 120-jähriges Bestehen

  • Sara Schurmann
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Er ist weder schön noch heimelig, aber dennoch ein Raum zum Ausruhen. Tausende Menschen im Jahr suchen in der Bahnhofmission am Ostbahnhof Ansprechpartner, Hilfe oder schlicht nur eine Tasse Tee.

Sieben Tage pro Woche, 365 Tage im Jahr helfen die Mitarbeiter der Bahnhofsmission im Ostbahnhof Bahngästen beim Ein-, Aus- und Umsteigen. Angemeldete Reisehilfe müssen sie aber nur drei- bis sechsmal pro Woche leisten. »Viel öfter helfen wir Reisenden ohne Fahrkarte, ohne Ziel, beladen mit zwei, drei Plastiktüten und verschiedensten Lebenslasten«, sagt die 59-jährige Leiterin der Bahnhofsmission Ostbahnhof, Ursula Czaika. Ihre Arbeit gleiche einem Seismografen: »Veränderungen oder Erschütterungen in der Gesellschaft lassen sich hier sehr schnell ablesen.«

Das zeigt auch die Geschichte der Bahnhofsmission: Am Dienstag feiert sie ihr 120-jähriges Bestehen - und ist damit die älteste Deutschlands. Die Bahnhofsmission wurde 1894 von Frauen aus dem Bürgertum gegründet. Sie halfen Mädchen und jungen Frauen, die während der Landflucht in die Fänge von Schleppern und Zuhältern geraten waren. Sie kamen damals mit den Zügen in Berlin a...


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