»Wir lassen uns unsere Bürgerrechte wegnehmen«

Gespräch mit dem Hacker Götz Schartner über das Eindringen in fremde Computersysteme, die Arbeit krimineller Gruppen, die NSA-Affäre und Sicherheitslücken im Alltag

Die Spionage-Tätigkeiten der amerikanischen und britischen Geheimdienste sind für Götz Schartner eine massive Verletzung der informellen Selbstbestimmung. Was sie für Auswirkungen haben können, erzählt der professionelle Hacker nebenbei: »Ich könnte mich problemlos mit Ihrer Kennung mit islamistischen Gruppen verbinden. Versprochen, bei der Einreise in die USA würden Sie festgesetzt!«

nd: Wie sind Sie Hacker geworden?
Schartner: Ich habe schon in meiner Jugend viel ausprobiert. Und zwar mit dem Bildschirmtext BTX. Da ich einen relativ guten Anschluss hatte, habe ich viel experimentiert. Beim Herumspielen habe ich herausgefunden, dass man damit tolle Sachen machen kann.

Haben Sie sich damals bereits mit den Schwachstellen der Systeme befasst?
Ja, bei BTX gab es relativ wenig Sicherheit. Man konnte Nächte damit verbringen, Unfug anzustellen. Daher kam der Ansatz zu sagen: Eigentlich müsste man mal mit großen Firmen reden und sie darauf hinweisen, dass sie da - nett ausgedrückt - einige Fehler haben.

In der Fachwelt werden Sie auch als Penetrationstester bezeichnet. Wie sieht heute Ihr Alltag aus?
Penetrationstester ist der Fachbegriff für jemanden, der nach Sicherheitslücken sucht. Ein Penetrationstester versucht, offensiv in fremde Systeme einzudringen und sie zu manipulieren. Der klassische Weg ...



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