Sieben Tage, sieben Nächte

Wolfgang Hübner über Sportreporter, Fußball-WM und FIFA-Flöten

Sportreporter müssen wahrscheinlich eine kleine Klatsche haben. Zur optimalen Berufsausübung gewissermaßen. Unkontrollierte Lautstärke, sich überschlagende Stimme, Anbetung der Personen, über die zu berichten ist - all das sind Wesensmerkmale von Rundfunk- und Fernsehleuten, die Sportereignisse übertragen. Was bei Politikjournalisten verpönt ist - das Fehlen nahezu jeglicher Distanz -, ist bei Kollegen vom Sport weithin üblich. Da wird mitgefiebert, mitgelitten, mitgejubelt wie beim Besuch einer Kitagruppe im Kaspertheater. Fan zu sein wird zum Beruf.

Wo es so hoch hergeht, spielt die politische Korrektheit zuweilen nur eine kleine Nebenrolle. Gerade lieferte ARD-Reporter Steffen Simon bei der Fußball-WM wieder ein Beispiel dafür, als er über die iranische Mannschaft befand: »Die sind Südländer, da ist nicht alles perfekt organisiert.«...


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