Die »Braut«, die nichts taugt

Der schier endlose Streit um das deutsche G36-Sturmgewehr soll vermutlich für neue Rüstungsaufträge sorgen

Seit über zwei Jahren gibt es permanent massive Kritik am G36-Standardgewehr der Bundeswehr. Nun schoss sich der Bundesrechnungshof ein. Auch so kann man neue Rüstungsaufträge initiieren.

Wenn die Waffe heiß geschossen ist, soll ihre Zielgenauigkeit leiden. So bringe man Soldaten im Einsatz in Gefahr, zetern Verteidigungspolitiker. Verschiedene Gutachter wurden bestellt und verdienten sich goldene Nasen. Das Gewehr ist in Ordnung, so lautete die bislang jüngste sachverständige Äußerung aus dem Ernst-Mach-Institut der Fraunhofer Gesellschaft. Ursache der Streuung seien Munitionslieferungen. Das Verteidigungsministerium war mit der Auskunft zufrieden und gab Mitte Februar kund: »Das Gewehr G36 ist technisch zuverlässig und ohne Mängel. Es erfüllt vollumfänglich die Anforderungen der laufenden Einsätze und den Grundbetrieb der Bundeswehr.«

Wer geglaubt hatte, damit sei der Streit um die 1996 eingeführte Standardwaffe der Bundeswehr beendet, hatte seine Rechnung ohne den Bundesrechnungshof gemacht. Das Haus von Ursula von der Leyen (CDU) stoppte vorerst die Ersatzbeschaffung und bestellte statt dessen eine weitere ...


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