Orwellscher Neusprech: Sicherheits- und Verteidigungsindustrie

Die Rüstungslobby wirbt auf ihrer Tagung in Berlin für Waffenexporte

Elke Steven verteidigt seit 19 Jahren mit dem Komitee für Grundrechte und Demokratie die Versammlungs- und Meinungsfreiheit.
Elke Steven verteidigt seit 19 Jahren mit dem Komitee für Grundrechte und Demokratie die Versammlungs- und Meinungsfreiheit.

Begriffe wie Wehrkundetagung, Wehrtechnik und Rüstungsindustrie sind inzwischen verpönt. Die alljährlich im Januar stattfindende Wehrkundetagung in München nennt sich inzwischen »Münchner Sicherheitskonferenz«. Deutsche Rüstungsfirmen haben sich im »Bundesverband der deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV e.V.)« zusammengeschlossen. Der Verband schlägt vor, die Sprache zu verändern und nicht mehr von Wehrtechnik und Rüstungsindustrie zu sprechen. »Sicherheits- und Verteidigungsindustrie« klingt viel harmloser. Am Dienstag, 24. Juni 2014, trifft man sich, um für Waffenexporte zu werben.

In Bundespräsident Joachim Gauck findet die Rüstungsindustrie einen Unterstützer ihres Anliegens, mit orwellschem Sprachgebrauch den Waffenexport zu legitimieren und die nationalen Interessen an die erste Stelle zu rücken. Schon Anfang des Jahres, auf der 50. Münchner Sicherheitskonferenz, hat Gauck »über die Rolle Deutschlands ...


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