Männerdominierte Union

Viele Frauen sind in EU-Institutionen beschäftigt, aber nicht an deren Spitzen

  • Katharina Strobel, Brüssel
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Lange hat Justizkommissarin Viviane Reding für die Frauenquote in Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen gekämpft. Ein Blick in die Brüsseler Behörde zeigt, dass selbst dort Nachholbedarf besteht.

Die EU-Kommission klopft sich für ihre Zahlen auf die Schulter. 25 Prozent der Führungsposten sollten bis 2014 an Frauen gehen, so lautete das zwei Jahre zuvor gesteckte Ziel. »Wir liegen mit 27,2 Prozent schon jetzt deutlich drüber«, freut sich Antonio Gravili, Kommissionssprecher für den Bereich Administration. Aber wie ehrgeizig ist ein Ziel von 25 Prozent, wenn man bedenkt, dass die Mehrheit der Angestellten weiblich ist?

Der Women’s Lobby, dem Dachverband von 2500 Mitgliedsorganisationen in 31 europäischen Ländern, geht das längst nicht weit genug. 50:50 lautet ihre Devise. Unter der organisierte der Verband auch eine Kampagne für die Europawahl. Das Ergebnis: 37 Prozent der neuen Abgeordneten sind Frauen, 1,75 Prozent mehr als in der vorigen Legislaturperiode. Die Women’s Lobby zeigt sich trotzdem enttäuscht. »In diesem Schneckentempo dauert es 52 Jahre, bis ein Gleichstand erreicht ist - ungeachtet der Tatsache, dass Fr...


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