Religion ist nie allein die Ursache

Konferenz diskutiert über Wurzeln der Konflikte in Afrika und im Nahen Osten

Religionen scheinen oft tief zu spalten, statt Frieden zu stiften. Der UN-Sonderberichterstatter Heiner Bielefeldt sieht aber bei vielen Konflikten die Religion nur als einen Faktor, selten als Hauptursache.

Religiöser Hass und religiös motivierte Gewalt gehören in vielen Teilen der Welt zum Alltag. Doch Religion allein sei in den seltensten Fällen die einzige Ursache. Konflikte seien nur vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Umbrüche in den jeweiligen Ländern zu verstehen, sagte Heiner Bielefeldt, Sonderberichterstatter für Religions- und Weltanschauungsfreiheit des UN-Menschenrechtsrats, auf einer Veranstaltung der Europäischen Kommission in Deutschland, der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung und dem Deutschen Institut für Menschenrechte in Berlin. Dabei gebe es keine klassischen Täter- und Opferreligionen. Wer behaupte, der Islam sei meist aggressiv gegen andere Religionen, der Buddhismus aber grundsätzlich friedlich, der kenne sich in der Welt schlicht nicht aus.

Die radikal-sunnitische ISIS kämpft in Syrien und Irak gerade gegen die eigenen muslimischen Glaubensgeschwister der Schiiten. In der Ze...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.