In der Zentrale der Medienguerilla

Die »Mídia Ninjas« berichten von den WM-Protesten - mit gemischten Gefühlen. Ein Besuch

  • Jirka Grahl, Rio de Janeiro
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Viel Platz braucht Brasiliens Revolution nicht. Drei winzige Schlafzimmer, eine Wohnküche und ein Bad. Hauptsache das Breitbandinternet funktioniert. Im ersten Stock eines Eckhauses an der Avenida Pasteur in Rio de Janeiros gutbürgerlichem Stadtteil Botafogo lebt und arbeitet die örtliche Gruppe der Mídia Ninja, jener Medienguerilla, die seit 2013 die aufregendsten Bilder der brasilianischen Proteste in alle Welt verbreitet.

Wenn die internationale Presse an der Tür von Appartement 203 klingelt, öffnet meist Felipe Altenfelder. Felipe ist 29, stammt aus einer Kleinstadt nahe São Paulo, und spricht ein Englisch voll hochfahrender Vokabeln, mit singendem portugiesischen Akzent. »Guardian«, »Liberation«, viele waren schon da, morgen will die »BBC« vorbeikommen. Felipe ist längst eines der Gesichter dieses Medienkollektivs, das eigentlich niemanden in den Vordergrund rücken will.

»Komm rein, Mann!«, sagt er und führt den Bes...


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