Im Reich der Simson-Schrauber

Am Wochenende wird in Suhl der »Schwalbe«-Geburtstag gefeiert - ein Vorab-Besuch am einstigen Herstellungsort

Die »Schwalbe« wird 50. Am Samstag wird am einstigen Herstellerort in Suhl gefeiert. Bis zu 1000 in der DDR hergestellte Mopeds werden erwartet. Tags darauf treffen sich Fans zu einem Simson-Rennen.

Fahrzeugschlosser Olaf Richter: »Für 30 000 Kilometer waren die Mopeds laut Werk ausgelegt, sie fahren noch immer.«
Fahrzeugschlosser Olaf Richter: »Für 30 000 Kilometer waren die Mopeds laut Werk ausgelegt, sie fahren noch immer.«

»Ja! Das ist meins!« Der Mann strahlt übers ganze Gesicht, dann streichelt er seine Neuerwerbung. Die glänzt und funkelt, kein Kratzer, kein Stäubchen. Wie gerade von der Montage- linie gekommen. Schönes Moped, sagt der Zeitungsmann beiläufig und merkt sofort, dass er den Satz so lapidar nicht hätte sagen sollen. Das Strahlen erstirbt. Günter Buschner, so heißt der Käufer, der kurz aber sehr deutlich Luft holt, setzt zur Belehrung an: Ein S 51 sei das und »so etwas findet man nicht so leicht«. Dann klingt er versöhnlicher: »Was war ich blöde! Hatten wir doch alles schon mal. Doch dann musste ja alles neu sein damals ...« Der Mann, der aus Probstzella nach Suhl gekommen ist, um sich den Wunsch des Lebens zu erfüllen, schlägt sich an die Stirn, dass es klatscht. Und den Rest, so setzt er fort, haben »die nüber gezerrt. Sogar in München fahren die Dinger. Haufenweise.«

Damals, das war kurz nach der Wende, da war Buschner um die 5...


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