Urzeitritual mit ökologischen Folgen

Studie: Ein Grillabend belastet die Umwelt ähnlich wie 120 Kilometer Autofahrt

Es dampft und zischt in Deutschland. Seit Beginn des Sommers und der Fußball-Weltmeisterschaft herrscht auf hiesigen Grillgeräten Hochkonjunktur. Denn gut zwei Drittel aller Bundesbürger frönen der gleichsam archaischen Leidenschaft, am offenen Feuer und in geselliger Atmosphäre ein Fleischmahl zu genießen. Grillen sei ein Ritual, bei dem der Einzelne seine Zugehörigkeit zu einer Gruppe demonstriere, meint die Freiburger Soziologin und »Grillforscherin« Nina Degele, die das Brutzeln im Freien zugleich als Lifestyle-Phänomen an der Schnittstelle von Tradition und Moderne beschreibt. Denn: »Am Grill ist der Mann der Chef. Er steht im Mittelpunkt des Geschehens.« Sein Hantieren mit rohem Fleisch werde als typisch männliche Tätigkeit empfunden, die dazu diene, die Nahrungszufuhr der Gruppe zu sichern. Dagegen sei es Aufgabe der Frauen, die Salate vorzubereiten, den Tisch abzuräumen und zuletzt das Geschirr zu spülen.

Ob sich der M...


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