Den »lieben Ernst« abgeknallt

Wie Hitler der Homosexuellenverfolgung im NS-Staat den Weg ebnete

Am Antisemitismus von Adolf Hitler konnte nie ein Zweifel bestehen - und ebenso wenig daran, dass er und seine Getreuen bereit waren, einen neuen Krieg zu beginnen, um den »Schandvertrag« von Versailles zu revidieren und der deutschen Volksgemeinschaft neuen Lebensraum zu erkämpfen. Homosexuellenfeindlich war die militante völkische Bewegung in ihren Anfängen allerdings nicht gewesen. Sowohl im ersten Parteiprogramm der NSDAP von 1920, das Hitler 1926 für »unabänderlich« erklärte, wie auch in der Schmäh- und Hetzschrift »Mein Kampf« fehlen homophobe Tiraden, während das Feindbild »Jude« dem Leser gewissermaßen aus jeder Zeile entgegenspringt. Dass dem so war, liegt wohl vor allem an der Persönlichkeit eines Mannes, dem Hitler in nicht geringem Maße den eigenen Aufstieg verdankt: dem vertrauten Mitkämpfer des »Führers«, dem bekennenden Homosexuellen Ernst Röhm. Er war zwei Jahre älter als sein Freund Hitler, der ihn als einem von äuß...


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