Trendwende

Dierk Hirschel möchte, dass die Gewerkschaften nach der Mindestlohneinführung wieder politischer werden

Dierk Hirschel leitet den  Bereich Wirtschaftspolitik beim ver.di-Bundesvorstand.
Dierk Hirschel leitet den Bereich Wirtschaftspolitik beim ver.di-Bundesvorstand.

Es ist der größte politische Erfolg der deutschen Gewerkschaften im noch jungen 21 Jahrhundert. Letzte Woche beschloss der Bundestag mit großer Mehrheit den gesetzlichen Mindestlohn. Ein Jahrzehnt lang haben Verdi, NGG & Co für einen Mindestpreis der Ware Arbeitskraft gestritten. Sie wurden unterstützt von Parteien, Kirchen und Sozialverbänden. Arbeitgeberverbände, wirtschaftsliberale Denkfabriken und die ökonomische Zunft versuchten diese Neuordnung des Arbeitsmarktes zu verhindern – ohne Erfolg. Zuletzt wollten neun von zehn Wahlberechtigten einen Mindestlohn.

Der gesetzliche Mindestlohn bricht endlich mit der Logik der neoliberalen Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik der letzten Jahre. Entfesselte Leiharbeit, Minijobs, sachgrundlose Befristungen, Hartz IV & Co entwerteten und entsicherten Arbeit. Es galt das Prinzip: Sozial ist, was Arbeit schafft. Damit ist jetzt Schluss. Arbeit bekommt wieder einen Wert. Millionen Hun...


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