Wo die Meister des Schilfrohrs walten

Das uralte Handwerk der Reetdachdeckerei hat sich bis heute kaum verändert - passt es auf die UNESCO-Liste?

Die UNESCO sammelt auch das immaterielle Weltkulturerbe. Aus Deutschland gibt es für diese spezielle Liste 83 Vorschläge, so die Reetdachdeckerei. Ein Besuch bei Reetdachdeckern im Nordosten.

Blondes Schilf leuchtet vor blauem Himmel in der Morgensonne. In dem 800 Jahre alten mecklenburgischen Gutsdorf Perlin klettern Handwerker auf einem Hausdach herum. Einer schlingt Drähte um frische Bündel. Ein zweiter holt immer wieder kräftig aus und klopft mit einem Eisen das Röhricht zurecht. Auf diese Weise legen sich schon seit Jahrtausenden Menschen an den Küsten schützendes Ried auf Unterkünfte, Ställe und Scheunen.

Das uralte Handwerk der Reetdachdeckerei soll nun auf der Liste des immateriellen Weltkulturerbes eingetragen werden - nicht zu Verwechseln mit jener Welterbeliste der UNESCO, auf der etwa Bauwerke aufgeführt werden. Unter den 83 deutschen Vorschlägen sind auch Bier, Brot und Beethoven. Aus dem Norden gelten plattdeutsches Theater, Grünkohlessen, die Köhlerei und das Reetdachdecken als besonders erhaltenswert, wie Karl-Reinhard Titzck, Welterbe-Beauftrager von Mecklenburg-Vorpommern, verrät.

Die Kultus...


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