Thailands Junta verordnet Fröhlichkeit

Armee setzt sich in staatlichen Schlüsselpositionen fest und will weiter regieren

  • Daniel Kestenholz, Bangkok
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Mit der Gewährung ziviler Freiheiten will Thailands Junta Kritiker zum Schweigen bringen. Zurück zur Demokratie will sie sobald nicht.

Äußerlich ist der Alltag zurückgekehrt. Singende und tanzende Polizisten und Soldaten in Bangkok gaukeln an Kreuzungen und in Parkanlagen Heiterkeit vor. Touristen bemerken schon gar nichts von einer neuen Angst. Das Wetter und die Küche sind vorzüglich, Bars schließen erst tief in der Nacht, und die Mädchen lächeln. Doch unter der anscheinend ruhigen Oberfläche tobt ein Machtkampf. Der wirft Thailands politische und gesellschaftliche Entwicklung um Jahre, wenn nicht Jahrzehnte zurück.

Den Herrschenden zufolge gehe es um die Rückkehr zu Frieden und Stabilität. Böse Zungen sprechen aber vom unbedingten Willen der Elite, die Krone und die eines Tages anstehende Thronfolge vor republikanischen Strömungen zu schützen. Diese Strömungen erstarken in dem Maße, wie sie unterdrückt werden.

Die Junta um Putschführer Prayuth Chan-ocha, der längere Zeit als Regierungschef agieren dürfte, besetzt Schlüsselpositionen in Verwaltung und...


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