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Dom-Orgel klingt wieder wie neu
Die historische Orgel des Doms der Havelstadt ist wieder spielbereit. Das fast 300 Jahre alte Instrument sei in den vergangenen Monaten einer Schönheitskur unterzogen worden, sagte Domkantor Marcell Fladerer-Armbrecht. 2014 wird das 850. Gründungsjahr des Doms begangen. Zunächst aber wird Ende August die Orgel mit einem Konzert wieder eingeweiht.
Das Instrument entstand zwischen 1723 und 1725 und ist ein Werk des Silbermann-Schülers Joachim Wagner, geboren 1690 in einem Dorf bei Genthin, gestorben 1749 in Salzwedel in der Altmark. Der Orgelbauer schuf gut 50 Instrumente im damaligen Preußen, zu dem auch Teile des heutigen Sachsen-Anhalt gehörten.
An der Wagner-Orgel musste in den vergangenen Wochen vor allem an den Windladen gearbeitet werden. Sie versorgen die Pfeifen mit Luft und waren undicht.
»Das Besondere an der Orgel: 95 Prozent sind Original«, so der Domkantor. Auf Wagners Instrumenten ließen sich die Werke Johann Sebastian Bachs so spielen, wie es dem Meister als Ideal vorgeschwebt haben müsse. »Mal das strahlende Tutti der Orgel, mal die zarten Streicherklänge. Für all diese Nuancen ist unsere Orgel die optimale Interpretin«, sagte er. Am schönsten klinge für ihn die Geigenfuge in d-Moll von Bach. »Im Vergleich zu heutigen Orgeln fehlen aber die ganz hohen Töne.« Zudem besitze die Orgel eine historische Stimmung: nicht jede Tonart klinge gleich rein.
Der Dom, den Aposteln Petrus und Paulus geweiht, ist das älteste erhaltene Bauwerk der Havelstadt Brandenburg und Ausgangspunkt ihrer Geschichte. Der Grundstein wurde 1165 gelegt. Die ursprünglich romanische Kirche wurde im 13. bis 15. Jahrhundert im gotischen Stil umgebaut und erweitert. Karl-Friedrich Schinkel ließ in den 1830er-Jahren Sicherungs- und Sanierungsarbeiten ausführen. Bis zur 850-Jahr-Feier des Doms 2015 sollen alle laufenden Sanierungsarbeiten abgeschlossen werden. dpa/nd
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