Ost-Schmalz auf dem West-Wecken
Aus der bayerischen Provinz ausgerechnet nach Potsdam? Das ist Stoff für eine Kriminette
Was, wenn das Besteck blutig ist, obwohl es zum Mittag weder »tote Oma« noch ein kurz gebratenes Steak gab? Dann ist das Ausgangspunkt für einen Krimi. Respektive für eine Ost-West-Kriminette.
Marion Kaufmann ist Redakteurin der Potsdamer »Märkischen Allgemeinen Zeitung« und hat sich mit ihrem ersten Buch »Das Besteck« vieles von der Seele geschrieben. Sie lässt darin sowohl eine junge Journalistin als auch eine junge Kriminalistin auftreten, beide stammen, wie die Autorin selbst, aus Süddeutschland und arbeiten in Potsdam. Es besteht Grund zur Annahme, dass die erdachten Figuren Züge der Autorin tragen.
Drei scheinbar zusammenhanglose Morde in Potsdam und Umgebung sind es, die die beiden Romangestalten zusammenführen. Gemein haben die Verbrechen nur den merkwürdigen Umstand, dass jeweils Billig-Besteck am Tatort gefunden wurde. Dass die Stasi durch die Geschichte wabert, ist in diesem Zusammenhang vielleicht unvermeidlich. Der Ausgang des Ganzen ist ein überraschender, soviel sei verraten. Mit ihm wird die Theorie von Raymond Chandler bestätigt, wonach eine gute Kriminalgeschichte nichts zu tun haben kann mit der s...
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