Trotz Finalpleite zufrieden

Deutsche Volleyballerinnen verlieren Europaliga-Rückspiel gegen Türkei mit 1:3

  • Matthias Jung und Detlef 
Rehling, Rüsselsheim,
  • Lesedauer: 3 Min.
Den zweiten Europaliga-Titel nacheinander hätten die deutschen Volleyballerinnen schon gerne mitgenommen. Der Gegner Türkei war aber zu stark. Dennoch war Bundestrainer Guidetti zufrieden.

Deutschlands Volleyballerinnen hätten sich zu gerne mit dem zweiten Europaliga-Titel in Serie geschmückt. Doch wirklich geknickt zeigten sie sich nach dem 1:3 (19:25, 23:25, 25:20, 20:25) am Samstag im Final-Rückspiel gegen den neuen Titelträger Türkei nicht. Bundestrainer Giovanni Guidetti hob am Samstag nach dem Matchball in Rüsselsheim einmal mehr das Positive hervor: die wichtigen Erfahrungen der Mannschaft mit Blick auf den Saisonhöhepunkt Weltmeisterschaft vom 23. September bis 12. Oktober in seiner Heimat Italien. Dort soll das Team eine Medaille holen. »Das Ziel in der European League war nicht, das Turnier zu gewinnen, sondern Spielerinnen weiterzuentwickeln«, sagte Guidetti.

Daher trat die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) in den meisten Vorrundenspielen mit einer Art B-Team an, während Stars wie Spielführerin Margareta Kozuch pausierten. Unter diesen Umständen war schon der Einzug ins Finale eine kleine Überraschung - und Guidetti freute sich, dass Talente wie die Diagonalangreiferinnen Louisa Lippmann und Laura Weihenmaier oder die Mittelblockerinnen Wiebke Silge und Jennifer Pettke »große Fortschritte« gemacht hätten. In den beiden Endspielen gegen die zweimal überlegenen Türkinnen reichte das nach der guten Vorrunde jedoch nicht mehr. Nach dem 1:3 (15:25, 23:25, 25:16, 21:25) am Mittwoch im türkischen Bursa hätte das junge DVV-Team im Rückspiel in der Rüsselsheimer Großsporthalle einen 3:0- oder 3:1-Sieg benötigt, um sich in einen »Golden Set« zu retten und dort vielleicht noch zu triumphieren. Dafür aber reichte die Qualität nicht.

Nachdem das Guidetti-Team schon im ersten Satz des Hinspiels zu viele Fehler gemacht hatte, wirkte es auch zu Beginn der zweiten Partie gehemmt. Vor 1300 Zuschauern verpassten die Volleyballerinnen im zweiten Durchgang trotz eines zwischenzeitlichen 16:12-Vorsprungs den 1:1-Ausgleich. Stattdessen stand es nach Sätzen 0:2, und die Entscheidung war gefallen: Gegner Türkei feierte seinen ersten Europaliga-Titel. »Wir hatten in beiden Finalspielen wenig Chancen, die Türkei war auf allen Positionen besser besetzt«, erklärte Guidetti. Zuspielerin Lena Möllers zeigte sich »etwas traurig, weil wir nicht so gut gespielt haben, wie wir es uns vorgenommen hatten. Die Türkei war besser als wir und hat den Sieg verdient«, meinte sie: »Dennoch können auch wir stolz sein, die European League war gut für uns und hat uns alle voran gebracht.«

Das soll die Mannschaft nun beim anstehenden Grand Prix bestätigen, einem weiteren Härtetest vor der WM. Dabei wird Guidetti wieder auf alle Leistungsträgerinnen zurückgreifen, doch auch »fünf bis sieben Spielerinnen« aus dem Europaliga-Kader sollen dabei sein. In Ansan wird der Grand Prix am ersten von drei Vorrunden-Wochenenden für die Deutschen mit Spielen gegen Serbien, Gastgeber Südkorea und Thailand beginnen (1. bis 3. August). Sollten sie die Finalrunde erreichen, würden sie vom 20. bis 24. August in Tokio spielen. Vor der WM wäre das ein gutes Zeichen. dpa/nd

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