Brandenburg braucht mehr Erzieherinnen

Studie: Über 8000 zusätzliche Stellen benötigt

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Gütersloh. Die Kindertagesstätten im Land Brandenburg haben einer Studie zufolge viel zu wenige Erzieherinnen. Eine Betreuerin müsse sich dort durchschnittlich um 6,5 Kinder im Alter von unter drei Jahren kümmern, hieß es in einer Mitteilung zum »Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme«, den die Bertelsmann Stiftung am Freitag in Gütersloh veröffentlichte.

Der bildungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im brandenburgischen Landtag, Gordon Hoffmann, übte aus diesem Anlass deutliche Kritik an der rot-roten Landesregierung. Aus Sicht der SPD-Abgeordneten Ina Muhß haben Land und Kommunen in den zurückliegenden Jahren auf diesem Gebiet jedoch große Anstrengungen unternommen. In der laufenden Legislaturperiode gebe es 1000 zusätzliche Erzieher, erklärte sie. Und in den kommenden fünf Jahren sollen noch einmal 1000 hinzu kommen. Die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Landtag, Gerrit Große, betonte, dass der Betreuungsschlüssel im Jahr 2010 für Kinder unter drei Jahren von Erzieherin zu Kindern von eins zu sieben auf eins zu sechs und bei den Dreijährigen von eins zu 13 auf eins zu zwölf gesenkt worden sei.

Nach Angaben der Bertelsmann Stiftung sind landesweit insgesamt 8550 zusätzliche Erzieherinnen erforderlich. Das würde die Personalkosten um 376 Millionen Euro pro Jahr erhöhen - und damit fast verdoppeln. »Das ist eine gewaltige Kraftanstrengung, die sich aber lohnt, weil die Kita-Qualität entscheidend ist für faire Bildungschancen aller Kinder«, erklärte dazu Stiftungsvorstand Jörg Dräger. dpa/nd

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