Aufbau einer zentralen Armee von Islamisten verhindert

Nach Gaddafis Liquidierung besetzten Vertreter des politischen Islams Schlüsselpositionen in Libyen

  • Mirco Keilberth
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Dank des NATO-Luftkriegs hatten Libyens Rebellen 2011 den Gaddafi-Clan besiegt. Damit war alles, erreicht, was sie einte. Jetzt kämpfen sie gegeneinander.

Zwei Faktoren haben zur Zuspitzung der Kämpfe beigetragen: das schlechte Abschneiden der religiös-konservativen Kräfte wie der Muslimbrüder bei den Parlamentswahlen am 25. Juni und die »Karama« genannte Offensive des früheren Generals Chalifa Haftar in Bengasi. In Tripolis zudem zwei Militärallianzen um die Stadtmilizen aus Misrata und Zintan um die Macht.

Seit vier Wochen bombardiert die libysche Luftwaffe unter dem Befehl von General Haftar die Stellungen von Ansar al-Sharia und anderen islamistischen Milizen. Haftar befehligte in den 80er Jahren unter Muammar al-Gaddafi Libyens Krieg gegen Tschad und ging nach einer schmachvollen Niederlage ins US-amerikanische Exil. Er kehrte erst bei Beginn des Umsturzes nach Bengasi zurück. Seit der Ermordung Abdulfatah Younis', des populären Kommandeurs der Anti-Islamisten-Spezialeinheit »Al-Saika«, im Sommer 2011 warnte Haftar immer wieder vor einer stillen Machtüber...


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