Vogelfrei in Gaza
Ramsis Kilani über seine Familie, die durch eine israelischen Bombe getötet wurde
Der 23-jährige Deutsch-Palästinenser Ramsis Kilani lebt und studiert in Siegen. Sein Vater, ebenfalls deutscher Staatsbürger, wurde vergangene Woche gemeinsam mit seiner Familie in Gaza von israelischen Bomben getötet. Seitens der Bundesregierung gab es bis heute so gut wie keine Reaktion. Stattdessen gewinnt man den Eindruck, dass Deutsche in Gaza vogelfrei zu sein scheinen - und dass Israel sie einfach ohne Konsequenzen töten darf. Im Gespräch mit Emran Feroz hat Ramsis Kilani beschrieben, wie er sich fühlt.
Wie viele Familienmitglieder von dir starben in Gaza?
Mein Vater, seine Ehefrau und meine fünf Halbgeschwister im Alter von 4 bis 12 Jahren starben. Außerdem starben drei Geschwister der Ehefrau. Ich habe von meiner Familie erfahren, dass der 4-jährige E. lebendig aus den Trümmern gezogen werden konnte, dann jedoch seinen Verletzungen erlag. Die hohe Opferzahl lässt sich durch das gemeinsame Fastenbrechen bei Sonnenuntergang erklären. Ein Tankwart vor Ort bestätigte deutschen Reportern, dass keine Warnung à la »Knock on the Roof« stattgefunden hat.
Wie hast du von diesem schrecklichen Ereignis erfahren?
Ich habe von dem Tod der Angehörigen erfahren, als meine Schwester und meine Mutter mir auf dem Weg zur Arbeit im Auto entgegenkamen. Meine Schwester hatte über Facebook die Nachricht eines Ingenieurs und Arbeitskollegen meines Vaters, der Architekt war, erhalten. Er berichtete vom Tod der Familie Kilani und schickte einen ...
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