Treffer ins Tiefschwarze

Diskriminierung im deutschen Verbandswesen: Ein Muslim aus Werl soll nicht als Schützenkönig amtieren dürfen

  • Velten Schäfer
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Nicht zum ersten Mal gerät der »Bund der Historischen deutschen Schützenbrüderschaften« wegen seiner diskriminierenden Satzung in die Schlagzeilen.

Sommer riecht in Deutschland nach Schwarzpulver. Gerade dieser Tage häufen sich die Ballermeldungen aus Orten wie Glansdorf, Rennertehausen, Lüdenscheid-Brügge oder Sennlich. Viel Menschliches gibt es da zu berichten rund ums »Kaiser-«, »Königs-« oder auch »Ehrenvogelschießen« in den Abertausenden Schützenvereinen des Landes: Vom Schützenkönig, der im »Amt« seine Ehefrau beerbt, von der Dorfgemeinschaft, die ihr Fest trotz widrigsten Wetters mal wieder zum vollen Erfolg machte. Aber auch von haarsträubender Diskriminierung und bizarren Traditionen.

Der jüngste »Fall« macht nun die Medienrunde und spielt im Stadtteil Sönnern des nordrhein-westfälischen Werl, das ansonsten eher für seine Strafanstalt bekannt ist. Dort schoss nämlich der türkischstämmige Schützenbruder Mithat Gedik den Königsvogel ab - und sorgte unabsichtlich für einen gehörigen Eklat.

Der 33-jährige Niederlassungsleiter hat zwar eine deutsche Frau, tut in...


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