Farbenspiele bei der löffelreinen Müllverwertung

Gelber Sack, Gelbe Tonne, Grüner Punkt: Wie das Entsorgungssystem arbeitet und warum es die Abfallprobleme nicht lösen kann

Die Gelbe Tonne unterminiert das eigentliche Ziel der Verpackungsverordnung: Statt um Müllvermeidung geht es um eine möglichst profitable Wiederverwertung.

Die Deutschen gelten als Weltmeister beim Mülltrennen. Doch diesen Volkssport gibt es noch gar nicht so lange: Systematisch betrieben wird es seit Anfang der 1960er Jahre. Im Westen begann es mit der Gründung des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungswirtschaft, dessen Unternehmen verwertbare Materialien industriell recycelten. Im Osten war es das vom VEB Kombinat Sekundär-Rohstofferfassung (SERO) betriebene System von Aufkaufstellen. Die staatliche Lösung war die effizientere: Der Rückführungsgrad der Stoffe in den Wirtschaftskreislauf war in der DDR deutlich höher als in Westdeutschland. Dennoch wurde das SERO-System nach der Wende aufgelöst.

Sinn und Zweck waren hier wie da die Wiederverwertung knapper Rohstoffe und das Einsparen von Energie. Daran geändert hat sich bis heute nur die Sichtweise: Früher dominierten Klagen der Industrie über einen Mangel an billigen Rohstoffen. Heute hat das Recycling eher einen »grünen« T...


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