Ein Kunsttempel mit Gleisanschluss

Der Bahnhof Rolandseck hat Kaiser und Könige erlebt, Maler und Dichter - heute beherbergt er ein Museum

  • Horst Schwartz
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Der Bahnhof Rolandseck in Remagen hat nicht nur die wohl originellsten Bahnhofstoiletten der Welt, sondern er beherbergt auch viele Kunstwerke von Rang. Dabei sollte er einst abgerissen werden.

Als der britische Maler Stephan McKenna kein Geld mehr hatte, um Kost und Logis im »Künstlerbahnhof« Rolandseck zu bezahlen, griff er zum Pinsel. Und er bemalte die Damen- und Herrentoilette des Bahnhof in anheimelndem Rot und mit bunten, köstlichen Bildern, die allesamt ein wenig naiv wirken. Ein paar frivole Motive sind auch dabei, zum Beispiel eine nackte Liegende. So besitzt der Bahnhof Rolandseck in Remagen, an dem immer noch Züge halten, seit 1972 die wohl originellsten Bahnhofstoiletten der Welt.

Der Bahnhof am Rhein selbst ist ein Prunkstück klassizistischer Bahnhofsarchitektur und wurde 1855 für die Bonn-Cölner Eisenbahn-Gesellschaft eröffnet. Das zweistöckige Gebäude passt sich der mit Villen bestückten Rheinlandschaft an. Für einen Zweckbau war der Bahnhof auffallend elegant, mit prächtigen Stuckdecken, Lüstern und reich verzierten gusseisernen Säulen. In Rolandseck stiegen die aus Köln angereisten hochgestellten He...


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