Alte Bausünden teuer getilgt

Bistum Hildesheim sanierte Dom für 37 Millionen - zum Ärger bei kleinen Kirchengemeinden

Für über 37 Millionen Euro hat das katholische Bistum Hildesheim, das fast zwei Drittel Niedersachsens umfasst, seinen Dom sanieren lassen. Auch treue Gläubige fragen, ob diese Investition erforderlich war.

»Keinen Cent bekommt der von mir«, schimpft ein Katholik beim Gemeindekaffee nach dem Gottesdienst in Dannenberg an der Elbe. »Der«, dem der Mann kein Geld geben will, ist Bischof Norbert Trelle. Rund 300 000 katholische Haushalte hatte Trelle in Briefen um Spenden für die Renovierung des Hildesheimer Domes gebeten. Auch den Kaffeetrinker. Der ist verärgert, dass sein Oberhirte für die Sanierung der Kathedrale 18 Millionen Euro aus Kirchensteuern locker macht, während die kleine Kirchengemeinde in Dannenberg Spenden fürs Heizen ihres Gotteshauses sammeln musste.

Angesäuert sind auch Katholiken, in deren Gemeinden der Bischof Kirchen schließen ließ. Ihr Bestand verursache zu hohe Kosten, hatte er argumentiert. Das ärgert viele Menschen in Niedersachsen, die nun teils weite Wege zum Gottesdienst in anderen Orten zurücklegen müssen. »Unsere Kirchen sind dem Bistum zu teuer, aber in den Dom steckt es Millionen«, grollen enttäuscht...


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