Die neue Geografie des Welthandels

Der Ausbau des Panamakanals wird die Seeschifffahrt verändern - eine Zukunft vor allem für Spekulanten

  • Hermannus Pfeiffer
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Der Ausbau der legendären Wasserstraße durch Mittelamerika steht unter keinem guten Stern: Die Containerschifffahrt kriselt.

Émile Zola lieferten Finanzspekulanten in Panama die Vorlage für seinen Roman »Das Geld«. Kühne Visionen und böse Gerüchte in den Medien, Bilanzfälschungen und üppige Bestechungen hatten der französische Graf Ferdinand M. de Lesseps sowie seine Mitspieler in Aristokratie, Banken und Pariser Regierung eingesetzt, um den Bau eines interozeanischen Kanals in Mittelamerika voranzutreiben. Reiche Europäer steckten Milliarden Franc in Lesseps Fonds. Statt um Kap Hoorn sollten die Frachter aus Europa und den USA zukünftig mitten durch den amerikanischen Kontinent fahren, um sich den gefährlichen und teuren Umweg über tausende Seemeilen zu ersparen.

Der Diplomat de Lesseps hatte schon den finanziell erfolgreichen Suezkanal in Ägypten erbauen lassen. Die Panama-Ideen nahmen Gestalt an, als 1876 in Paris die »Société Civile Internationale du Canal Interocéanique« gegründet wurde. Mit Unterstützung der französischen Regierung wurde der d...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.