Mit Eigenbrötelei über die Hürde

FDP will Regierungsbeteiligung in Sachsen verteidigen / Gegenwind sogar von der CDU

  • Hendrik Lasch, Dresden
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Die FDP blickt gebannt auf Sachsen: Ausgerechnet der Landesverband, der am wenigsten mit der Bundespartei zu tun haben will, soll für die gebeutelten Liberalen die Wende bringen.

Der Knüppel kam in Gestalt eines Wahlplakats, und er flog der sächsische FDP zwischen die Beine, obwohl diese ohnehin schon mühsam gegen starken Wind rennt. Das Plakat stammt von der sächsischen CDU, mit der die Liberalen fünf Jahre lang den Freistaat regiert haben - in einer, wie sie meinten, erquicklichen Partnerschaft. Von einer »Liebesheirat« war nach der Wahl von 2009 die Rede gewesen, sogar von einem »Modell für Deutschland«. Das hat zwar nicht ganz geklappt; außer in Sachsen gibt es bundesweit keine CDU/FDP-Koalitionen mehr. Im Freistaat aber wähnten sich die Liberalen in einer soliden Beziehung mit Chancen auf Fortsetzung. Und nun das: Die CDU startet kurz vor dem Wahltag eine Zweitstimmenkampagne. Denn mit dieser Zweitstimme, so steht es auf silbergrauen Plakaten, werde Ministerpräsident Stanislaw Tillich gewählt.

Holger Zastrow ist bedient: »Das ist ein unfreundlicher Akt«, sagt der 45-jährige Werbefachmann. Er ist S...


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