Der rote Millionär

Zum Tode des Umzugsunternehmers Klaus E. H. Zapf

  • Christina Matte
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Seine Firmenzentrale befand sich in Berlin-Kreuzberg. Filialen hatte er zuletzt in 14 Städten. Der Durchbruch kam mit dem Mauerfall.

Ein Jahr lang hat er jeden Abend gebechert, ein Jahr lang nicht. Immer im Wechsel. »Ständig kannst du nicht saufen, sonst gehst du drauf«, hat er einmal gesagt. Doch irgendwann endet für jeden die Zeit, auch für Klaus Emil Heinrich Zapf. Am Donnerstag ist der Primus der Umzüge 62-jährig an einem Herzinfarkt gestorben.

Probleme mit dem Herzen hatte Zapf schon länger. Als es zum ersten Mal rebellierte, im Jahr 2000 war das, hörte er mit dem Rauchen auf. Doch das unstete Leben, das er schon seit seiner Studentenzeit führte, hinterließ wohl irreparable Schäden. Geboren im nordbadischen Eppingen, war er Anfang der 70er Jahre nach West-Berlin gekommen, um sich dem Wehrdienst zu entziehen und Jura zu studieren. Aus der spießigen Provinz hinein in die rebellische linke Szene. Primus beim Studium war er nicht, weshalb er dann auch dem Rat eines Assistenten folgte, etwas anderes zu probieren. Erste alternative Unternehmen hatten sich in...


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