Die Mühen der solidarischen Ebene

Entwicklungsprojekte in Guatemala zeigen beispielhaft potenzielle Schwierigkeiten zwischen Gebern und Nehmern

  • Andreas Boueke
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Das Welthaus Bielefeld unterstützt den Kauf von sparsamen Kochöfen für die Küchen der ärmsten Bevölkerungsschicht Guatemalas, um den Gesundheitsgefahren durch offenes Feuer entgegenzuwirken.

Rauch dringt durch Ritzen und Rostlöcher aus Küchen mit fensterlosen Holzwänden und einem Dach aus Wellblech. In dem mittelamerikanischen Land Guatemala kocht jede zweite Familie auf offenem Feuer. Vor allem Frauen atmen täglich viele Stunden lang Luft voller Rußpartikel. Auf dem Staubboden neben ihnen liegt nicht selten ein Säugling, eingewickelt in bunte Tücher. Seit der ersten Lebenswoche dringt rußiger Rauch in die Lungen dieser Kinder.

Die Menschen kennen es nicht anders. Schon ihre Groß- und Urgroßeltern haben so gekocht. Sie wissen nicht, dass es Statistiken über Krebs und Augenentzündungen gibt, die den Rauch für diese Leiden verantwortlich machen. Sie haben weder das Geld, einen Gasherd zu kaufen, noch Strom für einen Elektroherd. Ein sparsamer Holzbrennkochofen kostet rund hundert Euro, doch andere Dinge stehen höher auf der Prioritätenliste der meisten Familien, zum Beispiel Haferflocken, Schreibhefte für die Grunds...


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