Moskau fühlt sich provoziert

Vorrücken der NATO bis an Russlands Grenzen ein »strategisches Schlüsselproblem«

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Selbst wenn Gespräche zwischen Moskau und Kiew bis zum NATO-Gipfel zu konkreten Ergebnissen führen sollten, dürften sie auf das Grundrauschen der Debatte in Wales kaum Einfluss nehmen.

Unmittelbar vor dem Gipfel hatte die Allianz angekündigt, ihre militärische Präsenz in Osteuropa deutlich zu verstärken und in der Westukraine Mitte September Manöver mit mehr als 1000 Soldaten abzuhalten. Eine andere Übung begann schon am Mittwoch in Tschechien. Moskau fühlt sich provoziert, das Verteidigungsministerium kündigte zu Monatsende eigene Manöver der sogenannten Strategischen Truppen ein. Das sind Einheiten, die über Interkontinentalraketen mit Kernsprengköpfen verfügen. An der Übung sollen über 4000 Soldaten teilnehmen, darunter auch Einheiten der Luftwaffe.

Der Vizekoordinator des russischen Nationalen Sicherheitsrates, Nikolai Popow, bezeichnete jetzt das Vordringen der militärischen Infrastruktur der NATO bis an Russlands Grenzen als »strategisches Schlüsselproblem«. Beobachter gehen davon aus, das...


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