Soziale Krise in der Wahlkabine

David Salomon über den Urnengang in Sachsen und eine Legitimationskrise der repräsentativen Demokratie

  • David Salomon
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

In Sachsen wird weiterhin die CDU regieren, die mit Stanislaw Tillich auch künftig den Ministerpräsidenten einer schwarz-roten oder schwarz-grünen Koalition stellen wird. Zugleich hat die Landtagswahl den Trend bestätigt, dass der deutsche Liberalismus nicht mehr länger von der FDP vertreten wird, sondern - wie weiland im Kaiserreich und in der Weimarer Republik - sich künftig parteipolitisch auf eine nationalliberale (AfD) und eine stärker gesellschaftsliberale (Grüne) Kraft aufteilen wird. Zwar ist die NPD (4,95 Pozent) nicht mehr im Landtag vertreten, dennoch bleibt Sachsen mit einer 9,7 Prozent starken Fraktion der AfD weiter eine Hochburg der Rechten.

Mehr noch als dieser Befund hat jedoch die Wahlbeteiligung ein Rauschen im Blätterwald verursacht. Nur 49,2 Prozent der hierzu Berechtigten haben sich entschieden, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Die Wahlbeteiligung liegt somit nur knapp über dem Bundesdurchschnitt (...


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