Sie halten mich für hysterisch?

Eifersucht, Paranoia, Offshore-Leaks - Matthias Dell über das Erfolgsgeheimnis des »Tatort« aus Luzern, der im korrupten Paradies Schweiz ein wenig Lärm schlägt

  • Matthias Dell
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Der »Tatort« hat einen Lauf: Luzern mit Flücki und Liz Ritschard präsentiert sich in sensationeller Form. Vor allem die Geschichte von »Verfolgt« nimmt ein: Gustl Mollath am Vierwaldstättersee.

Das ARD-Sonntagabendkrimi- oder eben »Tatort«-Gucken ist dem Fußball-Bundesliga-Gucken nicht unähnlich. Der Wochentakt, der dem eigenen Leben Struktur gibt, manchmal auch englische Wochen (beim »Tatort«: Feiertage), die Geschichte, die sich schreiben lässt (ist Schimanski der Kaiser unter den Ermittlern?), das Transferwesen aka Trainerentlassungen, die für stete Verjüngung sorgen, die unterschiedlichen Teams (Schauplätze), die das eigene Land kartografieren und verschiedene Zuneigungen zulassen. Mit dem Unterschied, dass sich zu Thiel und Boerne in Münster, den Darlings der Jetztzeit, mehr Fans öffentlich bekennen als zu Bayern München.

Die Sprache des Sportreporters ist also nicht fehl am Platz, und in dieser Sprache muss man am dritten Spieltag der noch jungen Saison feststellen: Der ARD-Sonntagabendkrimi hat einen Lauf. Nach der intensiven Love-Story aus dem »Polizeiruf« München, dem österreichischen »Breaking Bad Gastein« ...


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