Noch größere Ebola-Epidemie befürchtet

US-Forscher prognostizieren Hunderttausende Infektionen

  • Lesedauer: 2 Min.

New York. Die Ebola-Epidemie in Westafrika wird nach Ansicht von US-Experten deutlich schlimmer als von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) befürchtet: Den Prognosen zufolge dürfte der Ausbruch noch wenigstens 12 bis 18 Monate andauern, berichtete die »New York Times«. Sie beruft sich auf Wissenschaftler mehrerer Universitäten, die die Entwicklung für die US-Gesundheitsbehörden und das Verteidigungsministerium verfolgen. Die WHO befürchtet in ihrem Szenario eine Dauer von neun Monaten und mehr als 20 000 Ebola-Fälle. Dagegen kalkulieren die US-Forscher, bei der derzeitigen Wachstumsrate könnte es bis zu 20 000 Infektionsfälle pro Monat geben. Die Entwicklung hänge davon ab, wie gut die Infizierten versorgt würden und ob es bald wirksame Medikamente oder Impfstoffe gebe.

Die WHO registrierte inzwischen mehr als 2400 Ebola-Tote und mehr als 4700 Infektionen. Die Dunkelziffer dürfte sehr viel höher liegen. US-Präsident Barack Obama hatte kürzlich in einem Interview gewarnt, wenn die USA und andere Länder nicht rasch mehr Hilfe leisteten, könne der gefährliche Erreger möglicherweise mutieren und leichter übertragbar werden. Wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums mitteilte, hat das Pentagon etwa 30 Millionen Dollar (23 Millionen Euro) an Hilfen bereitgestellt. Es habe außerdem beantragt, 500 Millionen Dollar aus einem Fonds für Operationen in Übersee für humanitäre Zwecke umzuschichten. Das würde weitere Hilfen für Westafrika erschließen. dpa/nd

Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Dank der Unterstützung unserer Community können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen

Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.