Eisiger Höhenflug

»Cocktail für eine Leiche« im Berliner Kriminaltheater

  • Lucía Tirado
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Mörder beispielloser Arroganz erfand der Brite Patrick Hamilton für das Kriminaldrama »Rope« (Seil), das Alfred Hitchcock 1948 für seinen ersten Farbfilm »Cocktail für eine Leiche« wählte. Kein Riesenerfolg zunächst. Hitchcocks künstlerische Leistung darin wurde erst später erkannt. Ist der Rezipient heute härter im Nehmen, war für damals die der Handlung innewohnende Kälte wohl zu intensiv. Alles spielt sich in einem Raum ab. Kein Entrinnen.

Im Berliner Kriminaltheater gibt jetzt Regisseur Wolfgang Rumpf im Bühnenbild von Manfred Bitterlich mit Aussicht auf Washington D.C. den Blick aufs Geschehen frei. Wyndham Brandon und Phillip Granillo strangulieren den gleichaltrigen David. Das heißt, Brandon lässt in seiner Wohnung Granillo das Seil zuziehen. Bis auf die Knochen hat er ihn manipuliert. Angedeutet ist das im Film ausgeklammerte homosexuelle Moment.

Brandon plante den als perfekt gedachten Mord als »Kunstwerk«. In m...


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