Change by Design, nicht by Desaster

Der Leipziger Degrowth-Kongress war ein Beginn. Für eine linke Bewegung braucht es aber noch mehr

Degrowth muss eine Bewegung der Gerechtigkeit und der Herrschaftskritik sein. Sonst wird der Begriff zur radikalen, aber politisch folgenlosen Geste einer jüngeren ökolibertären Mittelschicht.

Im Rückblick wird klar: Die großen politischen Mobilisierungen gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm im Juni 2007, kurz vor Ausbruch der Wirtschafts- und Finanzkrise, waren nicht nur der Höhe- und vorläufige Endpunkt einer Bewegung, sondern gleichzeitig Nährboden für neue. Damals ging es um eine Kritik an der Verfestigung einer neoliberalen und neoimperialen Weltordnung, die sich im informellen Zusammenschluss der sieben wichtigsten Industriestaaten und Russland äußerte.

Heiligendamm war Sozialisationsmoment einer Generation junger und radikaler Aktivistinnen und Aktivisten und belebte sowohl die Debatten einer politisch älteren Generation als auch institutioneller Akteure wie der Linkspartei oder in Teilen der Gewerkschaften. Heiligendamm wurde zum Auftakt einer starken Repolitisierung. Spielten damals ökologische Themen keine wesentliche Rolle, standen diese spätestens seit den Protesten anlässlich der UN-Klimakonferenz in Kop...


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