Diese Leute tauchen nicht im Fußballstadion auf

Michael Gabriel von der »Koordinationsstelle Fanprojekte« über Hooligans, die sich gegen Salafisten zusammentun, aber Neonazis sind

Am Sonntag fand in Dortmund ein zentrales Treffen der Bewegung »Hooligans gegen Salafisten« statt. Mehr als 300 Hooligans von Vereinen aus ganz Deutschland waren angereist. Und nicht nur die Anwesenheit von Siegfried Borchardt – besser bekannt als »SS-Siggi« – zeigte, dass der politische Charakter dieser Zusammenkunft eindeutig rechts war. Für die Politik sollte das ebenso wie für Fanbeauftragte und Fanprojekte ein Warnsignal sein. Michael Gabriel, Leiter der »Koordinationsstelle Fanprojekte«, sprach mit Max Zeising über rechte Tendenzen in der Szene und die Möglichkeiten, sich zu wehren.

Wer verbirgt sich hinter der Bewegung »Hooligans gegen Salafisten« und was will diese Gruppe erreichen?
Es scheint ein Zusammenschluss von Hooligans aus verschiedenen Einzelgruppierungen zu sein mit einer eindeutig rechten Agenda. Es erinnert an die Strategie der NPD: Es werden Themen aufgegriffen, um damit in die Mitte der Gesellschaft vorzudringen. Das Besondere ist, dass die Bewegung »Hooligans gegen Salafisten« nicht im Fußballstadion auftaucht, sondern bisher nur im Internet oder bei Treffen wie dem in Dortmund. Und es ist kein Zufall, dass dort bisher die größte Zahl anwesend war. In Dortmund gibt es schließlich nicht nur rechte Hooliganstrukturen. Die Stadt ist auch Hochburg der Neonazis in Nordrhein-Westfalen. Insgesamt eine besorgniserregende Entwicklung.

Inwieweit ist die Identifikation über ein gemeinsames Feindbild der Kern aller Hooliganstrukturen?
Da muss man unte...


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