Was gibt es da zu feiern?

Arno Klönne über den 3. Oktober und seine Vorgeschichten

Nationen haben, so scheint es, ein Bedürfnis danach, sich staatsaktlich ihrer historischen Identität zu vergewissern. Die gegenwärtig grassierende Neigung zu Separationen kann dabei freilich ein wenig stören.

Die deutsche Vergangenheit weist im Hinblick auf Nationalfeiertage einige Fragwürdigkeiten auf. In wilhelminischen Zeiten galt der Gedenktermin an die Schlacht von Sedan als Nationalfeiertag. Erinnert wurde damit an die nicht gerade zivile Gründungsgeschichte des Deutschen Reiches von 1871, das aus dem kriegerischen Erfolg in Frankreich hervorging. Also keineswegs aus einer demokratischen Bewegung.

In der Weimarer Republik terminierte das Datum der Unterschriften unter die Verfassung der Republik den Nationalfeiertag. Das klingt schon besser, denn die hatte Demokratie zum Ziel. Aber ein allgemeiner deutscher Feiertag wurde nicht daraus, weite Teile des Bürgertums zogen dem Schwarz-Rot-Gold das Schwarz-Weiß-Rot vor o...


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