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Amor Omnia Vincit

Zelle Nr. 18 - Eine Geschichte von Mut und Freundschaft

1943, die Schlacht um Stalingrad ist entschieden. In der Haftanstalt Berlin-Moabit reißen junge polnische Frauen Fäden aus ihren abgetragenen Kleidern, um der vom Reichskriegsgericht zum Tode verurteilten Kameradin Krystyna ein Zeichen des Trostes und der Solidarität zu schenken. Es ist ein unauffälliges Taschentuch, in dessen Saum sticken sie eine verschlüsselte Botschaft, die von der sie einigenden Liebe zu ihrem gequälten, unterjochten Vaterland zeugt - ein Sinnspruch des antiken Dichters Vergil: Amor Omnia vincit, die Liebe besiegt alles. Das Geschenk begleitet die Todgeweihte auf den Transport nach Halle. Im dortigen »Roten Ochsen« wird Krystyna Wituska, die 24-jährige Tochter eines polnischen Gutsbesitzers, am 26. Juni 1944 von einem deutschen Henker enthauptet. Ein Gnadenersuchen war abgelehnt worden.

2014 wird am Ort des NS-Justizmords ein von Bernd Göbel gestaltetes Denkzeichen für Krystyna eingeweiht. Dafür gekämpft ...


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