Loriots gehörnte Waldmöpse

Zur Bundesgartenschau 2015 soll das Denkmal für den Humoristen in Brandenburg/Havel fertig sein

  • Marion van der Kraats
  • Lesedauer: 2 Min.
Loriot hatte den Mops ins Herz geschlossen. In Erinnerung an den Komiker entsteht in seiner Geburtsstadt Brandenburg/Havel ein skurriles Denkmal.

Sie schnüffeln, liegen, sitzen. Jedes Model ist Handarbeit. In Kürze sollen alle Bronzefiguren zusammen ein Denkmal bilden. Mit dem Waldmopszentrum will Loriots Geburtsstadt Brandenburg/Havel den Komiker ehren. Zur Eröffnung der Bundesgartenschau in der Havelregion am 18. April 2015 soll es fertig sein. Das wird auch klappen, heißt es vom örtlichen Kulturverein. »Wir sind im Zeitplan«, sagte der Vizevorsitzende Friedrich Christian Perker. Künstlerin Clara Walter hat drei Mopsmodelle fertig, das vierte ist in Arbeit.

Von Vicco von Bülow (1923-2011) alias Loriot stammt der Satz: »Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos.« In einem Sketch hatte er einst über den »Wilden Waldmops« referiert: »Der Mops genießt heute einen zweifelhaften Ruf als ringelschwänziges Schoßtier. Das war nicht immer so.« Dann schildert der Humorist, dass angeblich nur noch wenige wilde Möpse in unbewohnten Waldungen Nordschwedens leben. Zu sehen sind dabei riesige Elche und Möpse mit einem kleinen Geweih.

In Anlehnung daran setzt die Stadt Brandenburg ihrem Ehrenbürger ein Denkmal, das aus einem Rudel gehörnter Waldmöpse, einem Sockel mit den Fußstapfen Loriots und aus Informationstafeln besteht.

Schöpferin Walter muss ihre Modelle mit der Tochter von Loriot abstimmen. Die Tiere sollen so nah wie möglich an die Originale aus der Feder des Humoristen herankommen und möglichst lebendig wirken. »Das ist keine Massenproduktion«, schilderte Walter. Für die Modelle erstellt sie zunächst jeweils ein Drahtmodel mit der Position des Tieres. Dieses wird dann mit einer keramikähnlichen Modelliermasse umhüllt. Danach muss die Form etwa eine Woche austrocknen. »Anschließend kommt die Rohform in eine Bronzegießerei«, beschreibt die Künstlerin den Entstehungsprozess. Die 24-Jährige hatte sich im Wettbewerb gegen renommierte Künstler und Planungsbüros durchgesetzt. Der Verein hat 50 000 Euro für das Projekt veranschlagt. Die Figuren kosten je 3500 Euro. Ursprünglich waren acht geplant. Das Rudel wird jedoch größer. Oberbürgermeisterin Dietlind Tiemann (CDU) hat bereits einen zusätzlichen Mops spendiert. Weitere Unterstützer haben sich gemeldet.

Auch Stuttgart, wo der Humorist zur Schule ging, hat ein Loriot-Denkmal: Dort thront auf einer Gedächtnissäule ein Mops. dpa

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