Wie man mit Chemie die Optik austrickst

Chemie-Preis ging an drei Physiker, die die Lichtmikroskopie revolutioniert haben. Von Steffen Schmidt

  • Steffen Schmidt
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Könnte jemand etwas für die Bildauflösung tun?« Was wie eine bloße Kritik des Vorsitzenden des Nobelkomitees für Chemie, Sven Lidin, am unscharfen Projektorbild hinter seinem Rücken klang, führte direkt zum Thema der drei Preisträger. Denn der deutsche Forscher Stefan Hell sowie die US-Amerikaner Eric Betzig und William Moerner bekommen den Chemie-Nobelpreis für verschiedene Methoden zur Verbesserung der Auflösung optischer Mikroskope zugesprochen.

Für die hatte nämlich der Jenaer Physiker Ernst Abbe Ende des 19. Jahrhunderts eine unverrückbare Grenze aufgezeigt: Laut Abbe verhindern Beugungseffekte, dass unter dem Mikroskop Punkte getrennt sichtbar werden, die weniger als die Hälfte der Wellenlänge des genutzten Lichts auseinanderliegen. Bei der kürzesten Wellenlänge sichtbaren Lichts sind das etwa 200 Nanometer (Millionstel Millimeter). Damit lassen sich noch größere Zell-Bausteine betrachten, doch für Viren oder einzelne Moleküle re...


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