Ankaras Geheimwaffe Öcalan

Der Kurdenführer soll die türkische Stillhaltepolitik an der Grenze bemänteln

Während die Lage für die Kurden in der syrischen Grenzstadt Kobane immer dramatischer wird, macht Ankara keine Anstalten, der Terrormiliz in den Arm zu fallen.

In Ankara liegen die Nerven blank. Anders kann man die Tirade nicht verstehen, die Ministerpräsident Ahmet Davutoglu auf den Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu losließ. Seine Kritik und seine Vorschläge seien «Verrat» in einer historischen Stunde. Man wolle von Kilicdaroglu nur eines: «Er soll schweigen!» Kilicdaroglu hatte, so machen dies Oppositionspolitiker nun mal, die Regierung wegen der Krise im Lande kritisiert. Außerdem hatte er militärische Hilfe für die eingeschlossenen Kurden in Kobane gefordert. So einen Unsinn will Davutoglu gar nicht hören.

Indessen war die Zahl der Toten der Unruhen in der Türkei bis Freitagmorgen auf 35 gestiegen. Tote auf allen beteiligten Seiten: Kurdische Demonstranten, Polizisten und militante Islamisten zählen dazu. Die Bilanz könnte noch schlimmer aussehen, hätten Davutoglu und Präsident Recep Tayyip Erdogan nicht eine Geheimwaffe eingesetzt, den gefangenen Kurdenführer Abdullah Öcalan. Öcalan s...


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