Afrikanisch-europäische Begegnung

Das Tanzduett »Mistral« in der Akademie der Künste

  • Volkmar Draeger
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Im Frühjahr 2013, so geht die Überlieferung, trafen sie sich im Café Mistral am Théâtre de la Ville, das, 1862 eröffnet, nach wechselvoller Geschichte heute als die erste Adresse für zeitgenössischen Tanz in Paris gilt. Pina Bausch etwa erlebte hier triumphale Gastspiele. Auch sie, Susanne Linke und Koffi Koko, zählen zu den Großen ihres Fachs, wiewohl verschieden in den Ausdrucksmitteln.

Linke, ausgebildet noch bei Mary Wigman und in der Folkwangschule, ist die letzte bedeutende Solistin in der Tradition einer Tanzmoderne, die auf das Tanztheater trifft. Wohlkalkulierte Abstraktion heißt ihre Sprache, die selbst emotionale Zustände noch in eine Form gießt und so vorm Überborden schützt. Kokos Werdegang ist eher ambivalent. Als Sohn eines späteren Diplomaten im französisch kolonialisierten Benin geboren, wurde er Jesuiten-Zögling und zugleich in die Praktiken eines Voodoo-Priesters eingeweiht. So schnitten sich in ...


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