Dunkle Wolken über Kappeln

In Schleswig-Holstein wird über den Mindestlohn für Integrationsbetriebe gestritten

Ein Integrationsbetrieb im schleswig-holsteinischen Kappeln baut 21 Arbeitsplätze ab und begründet das mit dem Mindestlohngesetz. Einen vergleichbaren Fall gab es im Land bislang nicht.

Gefährdet das zum 1. Januar in Kraft tretende, bundesweite Mindestlohngesetz die knapp 550 Arbeitsplätze in schleswig-holsteinischen Integrationsbetrieben? Nein, sagen sowohl das zuständige Sozialministerium, als auch der Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen. Doch jetzt hat ein Unternehmen in Kappeln (Kreis Schleswig-Flensburg) angekündigt, 21 Beschäftigte zu entlassen - wegen des Mindestlohns.

Es sind vor allem einfache Tätigkeiten, die von den rund 70 Beschäftigten der »Dienstleistungsgesellschaft Kappeln« (DG) übernommen werden - Entrümpelungen, Grünanlagenpflege, Fahrdienste oder auch Tischlerarbeiten. Nur elf von ihnen, das hat Geschäftsführer Jürgen Schiewer kürzlich in einer Art Positionspapier zum Thema Mindestlohn betont, können ihrer Ausbildung entsprechend eingesetzt werden. Der Rest arbeitet entweder in berufsfremden Bereichen oder ist gleich ganz ohne Berufs beziehungsweise Schulabschluss. Diese Mensch...


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