Tokio beschwört den Geist von 1964

Vor genau 50 Jahren präsentierte sich Japan bei den Olympische Spielen als hochmodern, so soll es auch 2020 sein

  • Felix Lill, Tokio
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

1964 beeindruckte Tokio bei den ersten Spielen in Asien als hochmodernes Land. Wenn Olympia 2020 erneut nach Tokio kommt, hofft man auf einen ähnlichen Imagegewinn. Es wird schwer.

Im Herbst 1964 war Yoshinori Sakai ein junger Mann, der mit seinen 19 Jahren schon mehr in Bewegung gebracht hatte als viele in einem ganzen Leben. Im neugebauten Tokioter Nationalstadion zündete er am 10. Oktober das olympische Feuer. Eine teilweise noch gekränkte und traumatisierte Nation brach in Stolz aus. Japan veranstalte seine ersten Olympischen Spiele, 19 Jahre, nachdem es durch US-amerikanische Luftangriffe und Atombomben fast völlig zerstört worden war.

Und es sah beeindruckend dabei aus. Eine Woche vor dem Aufflammen des Olympischen Feuers war am Bahnhof »Tokyo Station« der neue Hochgeschwindigkeitszug eingeweiht worden: ein futuristisch gestalteter Schlauch, 200 Stundenkilometer schnell, Weltrekord. Der Shinkansen schoss über brandneue Gleise im ganzen Land, ähnlich neu wie die Luxushotels in Tokio, die edlen Geschäfte. Die Spiele von Tokio, die vor genau 50 Jahren begannen, übertrugen durch neue Satellitentechnolo...


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