Im Knast geht es oft um Geld - um wenig Geld
Das Buch »Ökonomische Faktoren in der Straffälligenhilfe« zeigt warum es ehemalige Gefangene nach der Haftentlassung meist schwer haben
Ein neues Buch fordert Aufklärung über die wirtschaftliche Not vieler Häftlinge und die zweite Strafe nach der Haft.
Lange, lange dauerte die Debatte um den Mindestlohn von 8,50 Euro. Und um Ausnahmen, etwa für Praktikanten und Rentner. Von denen aber, die für einen Lohn von weit unter 8,50 Euro arbeiten müssen, war nie die Rede: von den Häftlingen. Für sie gilt eine spezielle Regel des Strafvollzugsgesetzes: »Das Arbeitsentgelt orientiert sich noch immer an neun Prozent des Durchschnittseinkommens der Gesetzlichen Rentenversicherung - und längst nicht alle haben Arbeit.«
Neun Prozent des Durchschnitts, das ist oft nur rund ein Euro pro Stunde. Nachlesen lässt sich das in dem aufschlussreichen Buch »Ökonomische Faktoren in der Straffälligenhilfe«. Aus mehreren Blickwinkeln stellt es wirtschaftliche Probleme der Gefangenen dar. Sie belasten nicht nur die Haftzeit, sondern sehr oft noch (und härter) die Jahre danach. Der Grund ist einfach: Von dem Geld, das Häftlinge viele Jahre lang verdienten, haben sie keine Chance, ein neues Leben zu starten. Viele ...
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