Michael Müller wird Chef in Berlin

SPD-Mitglieder benennen Nachfolger Wowereits mit absoluter Mehrheit

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Berlin. Berlins neuer Regierender Bürgermeister heißt aller Voraussicht nach Michael Müller (SPD): Der bisherige Stadtentwicklungssenator setzte sich im SPD-internen Ringen um die Nachfolge von Klaus Wowereit am Samstag überraschend bereits im ersten Anlauf durch. Müller soll am 11. Dezember im Abgeordnetenhaus zum Wowereit-Nachfolger gewählt werden. Um das vakante Bürgermeisteramt bewarben sich neben ihm auch der Berliner SPD-Landeschef Jan Stöß und Fraktionschef Raed Saleh. Müller konnte sich in diesem Rennen mit 59,11 Prozent sehr deutlich durchsetzen. Stöß war mit 20,88 Prozent und Saleh mit 18,68 Prozent Zustimmung weit abgeschlagen. Die Wahlbeteiligung lag bei 64,77 Prozent.

Der unterlegene Fraktionschef Saleh versprach Müller die Unterstützung der gesamten Fraktion und »meine volle Loyalität«. SPD-Landeschef Stöß zeigte sich enttäuscht über sein Abschneiden. Es sei klar, dass er für sich ein besseres Ergebnis erwartet habe. Der bisherige Amtsinhaber Wowereit sagte im Sender RBB, Müller sei auch seine erste Wahl gewesen. Der CDU-Landesvorsitzende Frank Henkel sah »Nachholbedarf« beim Gespräch der Koalitionspartner über Inhalte, da die SPD »in den vergangenen Wochen mit sich selbst beschäftigt war«. SPD-Chef Sigmar Gabriel erklärte, Müller habe »die Erfahrung, den Kompass und auch das Herz«, die Hauptstadt »gut zu regieren«.

Aus der Opposition kam Kritik am Wahlverfahren. »Wichtig wäre eigentlich, dass der neue Bürgermeister von den Berlinerinnen und Berlinern gewählt wird und nicht nur von den SPD-Mitgliedern«, sagte der der Fraktionsvorsitzende der LINKEN, Udo Wolf, dem RBB. AFP/nd

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