Antifaschisten protestieren in Köpenick

Spontane Kundgebung vor der NPD-Zentrale nach Stolpersteinverlegung

Der Kiezspaziergang entlang der Stolpersteine in Köpenick führte in der Nähe vorbei - also schauten seine Teilnehmer auch gleich noch bei der Büroeröffnung von NPD-Mann Udo Voigt vorbei.

Im Halbkreis stehen etwa 50 Menschen um die frisch in das Pflaster eingelassene Gedenktafel. Kinder legen weiße Rosen nieder. Der sogenannte Stolperstein, dessen Verlegung am Samstag in Köpenick feierlich begangen wurde, ist dem Fabrikanten Julius Fromm gewidmet. In der Friedrichshagener Straße, wo heute ein Baumarkt steht, ließ seine Firma ab 1932 Kondome produzieren. Das erforderliche Wissen über die Gummiproduktion hatte sich der Sohn polnischer Einwanderer in Abendkursen selbst angeeignet. 1938 verlor der jüdische Unternehmer seinen Betrieb. Hermann Göring persönlich arrangierte im Rahmen der nationalsozialistischen Politik der »Arisierung« den Zwangsverkauf an die Witwe seines Patenonkels. Fromm floh daraufhin mit seiner Familie nach London. Im Mai 1945, wenige Tage nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, verstarb er in seinem Exil ohne wie von ihm beabsichtigt nach Berlin zurückzukehren.

Seit 2003 finden auf Initiative de...


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