Neun Quadratmeter Leben

»Bunte 111« soll als Modellprojekt Nachbarn und Flüchtlinge in Reinickendorf zusammen bringen

  • Celestine Hassenfratz
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Yoh Nagao wirft den kleinen Jungen in die Luft, lässt seine Beine wie einen Propeller kreiseln und lacht. »Nochmal«, ruft der kleine Junge im blauen Jogginganzug und piekst Nagao in die Seite. »Kinder haben ein reines Herz, das vergessen wir oft, wenn wir zu Erwachsenen werden«, sagt Nagao und wirbelt den Jungen wieder durch die Luft. Yoh Nagao hat die letzten vier Tage zusammen mit anderen Streetartkünstlern aus der Initiative »Urban Nation« ein Wohnhaus in der Scharnweberstraße 111 in Reinickendorf bemalt. Bis vor kurzem galt das Haus noch als »Problemhaus«, Romafamilien aus Bulgarien und Rumänien wohnten in überfüllten Wohnungen, das Haus war in einem desolaten Zustand, die Nachbarn sprachen nicht miteinander.

Zwei Kilometer weiter wird auch gemalt, es ist Kunst-AG. Neun kleine Jungs pinseln eifrig an ihren Bildern. Aus der Bewohnerküche schleicht der Geruch von frisch gebackenem Brot. Hier, im Marie-Schlei-Haus, sind Flüch...


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